„Orgelvariationen aus Europa – J.S.Bach und seine Zeitgenossen“
Montag, 21. April 2025 – 17:00 Uhr
Stefan Johannes Bleicher, Konstanz
Henry Purcell (1659–1695):
Chacony in F
Juan Cabanilles (1644–1712):
Corrente italiana
Georg Muffat (1653–1704):
Passacaglia in g
Bernardo Pasquini (1637–1710):
Partita sopra „La Follia d’Espagna“
Nicolas de Grigny (1672–1703):
Hymnus: Pange lingua
– Plein jeu en taille à 4
– Fugue à 5
– Récit du Chant de l’hymne précédent
Johann Sebastian Bach (1685–1750):
Sarabande con Partite, BWV 990
Thema mit 15 Variationen
Stefan Johannes Bleicher studierte Orgel und Orgelimprovisation bei Lionel Rogg in Genf sowie bei Ewald Kooiman in Amsterdam, außerdem „Historische Aufführungspraxis“ bei
Nikolaus Harnoncourt am Mozarteum in Salzburg.
Eine rege Konzerttätigkeit führte ihn zu bedeutenden Festivals und an große Dome und Kathedralen, wie z.B. Westminster Abbey, St. Paul’s Cathedral, London; Notre Dame, Paris; St. Thomas, New
York; Salzburger Festspiele; Bachfestival Houston und Jerusalem.
Nach erster Lehrtätigkeit an der Leipziger Musikhochschule war er von 2001 bis 2009 Professor für Orgel an der Zürcher Hochschule der Künste und Organist der Stadtkirche Winterthur. 2009 übernahm
er die Professur für Orgelspiel an der staatlichen Musikhochschule Trossingen.
Seine beachtliche Discographie umfasst heute mehr als 30 CD-Einspielungen. 2011 wurde er mit dem deutschen Musikpreis Echo-Klassik in der Kategorie „Beste Konzerteinspielung Orgel des Jahres“ ausgezeichnet.
„Stromatolithen – Über-Unter-Irdisch“
Sonntag, 6. April 2025 – 17:00 Uhr
Mirjam Haag, Naumburg
(Orgel)
Deborah Haag, Karlsruhe (Harfe)
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809–1847):
Sonata Nr. 3 in A-Dur, op. 65
1. Satz – Con moto maestoso | Orgel
Robert Delanoff (*1942):
Stromatolithen | Harfe und Orgel
Louis Spohr (1784–1859):
Fantasie in c-Moll | Harfe
Johann Sebastian Bach (1685–1750):
Präludium und Fuge in a-Moll, BWV 543 | Orgel
Katia Mestrovic (*1989):
Araneae (2021) | Harfe
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809–1847):
Sonata Nr. 3 in A-Dur, op. 65
2. Satz – Andante tranquillo | Orgel
Georg Friedrich Händel (1685–1759):
Konzert für Harfe und Orchester B-Dur op. 4/6, HWV 294 | arrangiert für Harfe und Orgel von M. Haag
– Andante – Allegro
– Larghetto
– Allegro moderato
Mirjam Laetitia Haag wurde 2024 zur Assistenzorganistin an der weltberühmten Hildebrandt-Orgel (1746) in Naumburg (Saale) ernannt. Sie begann ihre musikalische Ausbildung mit
Geigen- und Klavierunterricht. Seit 2012 widmete sie sich zusätzlich der Orgel und der Improvisation. Ihr Kirchenmusikstudium in Rottenburg a. N. schloss sie 2019 mit Auszeichnung ab. Parallel
absolvierte sie ein Lehramtsstudium in den Fächern Mathematik (Tübingen) und Musik (Stuttgart). 2024 schloss sie beide Masterstudiengänge an der HMDK Stuttgart mit Bestnote im Fach Orgel ab und
begann Aufbaustudien in Orgelimprovisation (Weimar) und Orgelliteratur (Leipzig). Zu ihren Orgellehrern gehören Prof. Helmut Deutsch, Prof. Vincent Bernhardt, KMD Dr. Markus Uhl, Prof. Johannes
Mayr, Prof. Heinrich Walther, Prof. Ruben Sturm, Peter Schleicher und Prof. Jens Wollenschläger.
Im Jahr 2016 erhielt sie ein Stipendium für ein Auslandssemester an der Universität Valparaiso (USA), wo sie für ein Semester bei Dr. Brugh und Dr. Bognar studierte. Privat organisierte
Studienaufenthalte bei Umberto Pineschi (Pistoia), bei Geoffrey Webber (Cambridge), bei Felipe López (Madrid) sowie beim päpstlichen Hauptorganisten Juan Paradell Solé (Rom) sowie die Teilnahme
an vielseitigen Meisterkursen (u.a. mit Prof. Naji Hakim, Prof. Harald Vogel, Guy Bovet und Alastair Thompson) bereicherten ihren musikalischen Horizont. Im Februar 2022 erhielt sie ein
Stipendium für ein Auslandsjahr in den Niederlanden, wo sie Improvisation bei Prof. Sietze de Vries und Orgelliteratur bei Erwin Wiersinga und Prof. Ben van Oosten studierte. Im Juli 2019 wurde
ihr der Pfleghof-Preis im Fach Orgel des musikwissenschaftlichen Instituts Tübingen verliehen. Außerdem war sie Finalistin beim Wettbewerb um das Märkische Stipendium 2020 sowie beim
Ideenwettbewerb Stuttgart 2021 und 2023. Seit 2015 ist sie Stipendiatin der Hanns Seidel Stiftung und nimmt an vielseitigen Fortbildungsseminaren teil. 2024 gewann sie den „Golden Fenix Award
(Gdansk, Polen)“ und war absolute Gewinnerin des „Couperin International Music Competition“ im Fach Orgel.
Während ihres Wirkens als Organistin und Chorleiterin in Rottenburg (2014–2020) und Kernen (2020–2024) initiierte sie große Chorprojekte und baute eine eigene Orgel-Konzertreihe auf. Als
Konzertorganistin ist sie im In- und Ausland gefragt (Niederlande, Skandinavien, Israel, Mexiko, Italien, USA, Schweiz etc.). Bereits zweimal wurde sie zum „Festival Internacional de Órgano
Antiguo de Guanajuato“ (Mexiko) eingeladen. Sie organisiert viele Projekte mit Orgelmusik in kreativen interdisziplinären Kontexten mit Sprechkunst, Tanz, Improvisation, Harfe oder Klavier.
Hervorzuheben sind ihre Kooperationsprojekte mit der Pianistin Janita-Madeleine (22fingers), mit ihrer Schwester Deborah Haag (HOPE:HarpOrganPoetryEvent) sowie mit der Ackermann-Stiftung.
Deborah Haag (*2004) lernte während ihrer Schulzeit seit 2010 Klavier bei Wolfgang Weber und seit 2012 Harfe an der Musikschule Unteres Remstal bei Irmela Soldner. Sie gewann mit
der Harfe mehrmals den ersten Preis bei Jugend musiziert und bereicherte zahlreiche Veranstaltungen, Gottesdienste und (Benefiz-) Konzerte mit ihrem Harfenspiel. Insbesondere trat sie
solistisch im Mozartsaal der Liederhalle und im weißen Saal im neuen Schloss Stuttgart auf. 2020 wurde sie als Stipendiatin/Teilnehmerin für die Kreativwoche der Kulturakademie
Baden-Württemberg für begabte und interessierte junge Musiker*innen an der Musikhochschule Karlsruhe ausgewählt. Nach dem Abitur belegte sie 2022/2023 in Rottenburg am Neckar die einjährige
Ausbildung zur nebenberuflichen Kirchenmusikerin, die sie erfolgreich mit der C-Prüfung abschloss. In dieser Zeit erhielt sie Klavierunterricht bei Nieneke Hamann, Orgelunterricht bei Georg
Oberauer und Harfenunterricht bei Petra Kruse.
Seit Oktober 2023 studiert sie in Karlsruhe Schulmusik mit Hauptfach Harfe bei Maria Stange an der Hochschule für Musik Karlsruhe und Physik auf Lehramt am Karlsruher Institut für Technologie.
Seit Januar 2025 wird sie als Stipendiatin der Hanns-Seidel-Stiftung gefördert und erhält fachübergreifende Weiterbildungsmöglichkeiten.
Sie besuchte Meisterkurse bei Catherine Michel und Mirjam Schröder. Als Harfinistin tritt sie als Solistin oder im Duo mit Mirjam Laetitia Haag bei verschiedenen Projekten und Konzerten auf.
„Contra-Fis“
Wort und Musik in Ulmer und Neu-Ulmer Kirchen
2025 fand bereits die siebte Auflage der Ulmer / Neu-Ulmer Orgel-Reihe „Contra-Fis“ statt. Ursprünglich begonnen als Ausweg für den Kirchenmusikbetrieb in Corona-Zeiten hat sich das „alternative Format“ zu einer stattlichen, gerne besuchten Veranstaltung entwickelt, die man gut in den Wochenablauf integrieren kann. Erneut können die Besucherinnen und Besucher die ganze Vielfalt der Orgelliteratur genießen, vom frühbarocken Präludium bis zur französischen Orgelsymphonik, durchsetzt mit liturgischen Impulsen.